ZAPUH zeigt Gesichter: heute die von Anna L. und Lisa V.
Alle Hospizbegleiterinnen von ZAPUH sind auch Vereinsmitglieder, ihnen steht es frei, beitragsfrei oder Beitrag zahlend Mitglied zu werden. Noch sind wir froh, wenn viele die Arbeit des Vereins als zahlende Mitglieder unterstützen…
Die beiden Frauen, die sich heute vorstellen, gehören zu den jüngeren Ehrenamtlichen. ZAPUH ist stolz, dass das mittlerweile eine stattliche Schar ist. Das Gespräch über die Generationengrenzen hinweg ist sehr bereichernd, wie wir finden.
Die beiden stellen sich selbst vor:
„Hallo, wir sind Anna (36) und Lisa (30), leben in Nettetal-Schaag und haben unsere Oma und unseren Opa zuhause beim Sterben gemeinsam mit der ganzen Familie begleiten dürfen.
Bei der Begleitung von unserem Opa, sind wir auf den Hospizdienst ZAPUH aufmerksam geworden. Es gab große Unsicherheiten, ob wir wohl alles richtig machen. Und obwohl wir mit der ganzen Familie (Eltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen) unterstützen konnten, brauchten wir Hilfe. Da lernten wir die Koordinatorin Bettina Leweke kennen und kamen das erste Mal in Kontakt mit Hospizarbeit.
Meine Schwester und mich hat das sehr beeindruckt. Die Ruhe und die positive Bestärkung taten der ganzen Familie gut und uns wurden wichtige Tipps zur Pflege gegeben.
Wir bekamen von Bettina Leweke die Rückmeldung, dass es toll sei, was wir als Familie leisten und wie wir zusammenhalten und dass das sehr selten sei. Das hat uns gut getan. Und das hat uns nachdenklich gemacht. Hinzu kommt, dass unser Papa sehr krank ist und wir ihn auch irgendwann gern Zuhause begleiten möchten. Dafür wünschten wir uns mehr Hintergrundwissen und haben uns schon 2019 für den Hospizkurs angemeldet. Leider kam es dann Coronabedingt 2020 nicht zum geplanten Präsenzkurs.
Wir waren sehr froh, dass die Koordinatorinnen Ida Lamp und Bettina Leweke sich entschieden, 2021 einen Online-Kurs zu starten und haben uns sehr darauf gefreut.
Natürlich wäre ein Präsenz-Kurs, gerade bei diesem Thema, sehr viel schöner, aber das geht halt gerade nicht. Online ist aber definitiv besser als gar nicht, und wir haben eine tolle Truppe und auch online findet ein reger Austausch statt. Ida Lamp und Bettina Leweke machen das ganz toll, es wurde bereits viel Wissen vermittelt, und wir freuen uns sehr auf die nächsten noch kommenden online Stunden. Am meisten freuen wir uns aber darauf, irgendwann alle mal persönlich kennen zu lernen und natürlich darauf, andere Menschen und ihre Angehörigen im Sterbeprozess begleiten zu können.“
Anna L. und Lisa V. sind ganz normale junge Frauen. Sterben gehört zum Leben, sagen sie - und leben sie. Sie haben Partner, Kinder, Katzen, gehen zur Arbeit und haben vieles, was sie am Leben freut und bewegt…
Bettina Leweke und Ida Lamp freuen sich, dass mit den beiden Frauen jüngere Menschen ein Engagement für den Hospizdienst und damit für schwerkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen übernehmen wollen. Und Nettetal rückt immer mehr in den Fokus der Arbeit je mehr Nettetaler*innen ehrenamtlich aktiv werden. Auch das ist eine tolle Entwicklung.
Was ihnen gemeinsam wichtig ist, dass das Sterben mitten ins Leben gehört – nicht nur Leben nimmt, sondern auch Leben intensiviert… Das bleibt, auch wenn mal im prallen Leben weniger Zeit fürs Ehrenamt sein sollte.
Das Gelernte aus dem Hospizkurs bleibt hoffentlich auch – und ermutigt zum Leben, auch weil es hilft, die nicht allein zu lassen, die vor uns sterben werden…