Reihe Vorgestellt: Mitglieder zeigen Gesicht
Warum sie Mitglied des Hospizvereins „ZAPUH“ geworden ist, haben wir Michaela Schneider-Mestrom gefragt. Die Nettetalerin, die viele Jahre zusammen mit ihrem Mann erfolgreich eine Werbeagentur in Hamburg führte, arbeitet nun schon seit einiger Zeit als Stellvertretende Geschäftsleiterin im Apostolat Zeitschriften der Steyler Missionare (www.lebenjetzt.eu). Sie antwortet uns:
"Einfach deshalb, weil ich es richtig und wichtig finde, dass es Menschen in Vereinen gibt, die sich mit Themen beschäftigen, wovor andere zurückschrecken. Ich zum Beispiel.
Denn eigentlich hatte ich mich vor Jahren (bei einer anderen Institution) zum Kurs der Hospizbegleiterin angemeldet, bin aber schon am ersten Tag innerlich schreiend zurückgeschreckt.
Ich wollte zu viel. Mein Mann war erst ein paar Monate vorher gestorben und ich habe ihn in seinem Sterbeprozess 24/7 begleitet, bin nicht von seiner Seite gewichen und durfte auf der Intensivstation in seinem Zimmer auf dem Boden übernachten. Wir haben in den letzten Tagen, nachdem er bewusst gemeinsam mit mir entschieden hatte, keine lebensverlängernden Maßnahmen mehr in Anspruch zu nehmen, noch eine intensive Zeit miteinander verbracht.
Die Ärzte waren toll und haben es ihm so leicht wie möglich gemacht. Und ich habe es ihm und dem Pflegepersonal auch so einfach wie möglich gemacht. Das war eine extrem harte Zeit und ich weiß gar nicht, woher ich die Kraft hatte. Und wenn ich mir vorstelle, dass es Menschen gibt, die im Sterben niemanden an ihrer Seite haben, dann ist das eine schreckliche Vorstellung.
Deshalb unterstütze ich „ZAPUH“, weil es dort solche Menschen gibt, die diesen schweren Weg mit Sterbenden gehen."
Wir freuen uns über die Mitgliedschaft von Michaela Schneider-Mestrom! Und wir danken für diese Teilgabe an sehr persönlichen Erfahrungen.
Foto: (c) privat